Absteckung

Übertragung der Planung in die Örtlichkeit

Der Bauherr – nicht der Architekt oder die Baufirma – ist für die Einhaltung der Grenzabstände verantwortlich !

Diese Verantwortung kann der Bauherr auf ein Vermessungsbüro übertragen.

Nach den Vorgaben der Architekten rechnen wir das Gebäude in Bezug auf die amtlichen Grenzen ein und übertragen i.d.R. vier Achsen des Gebäudes auf das Baugrundstück. Hierzu werden entweder Sicherungen (Rohre mit Kappen) eingebracht oder auf bauseits erstellte Schnurgerüste werden Nägel geschlagen. Alternativ werden Pflöcke an die Gebäudeecken geschlagen und diese exakt mit einem Nagel markiert. Hierzu wird mit der Baufirma abgestimmt, ob der Endzustand, die Rohbauwand, der Keller, die Bodenplatte oder bestimmte Achsen des Gebäudes abgesteckt werden sollen.

Damit trägt der Grundstückseigentümer die Verantwortung für die Einhaltung des öffentlichen Baurechts im Falle einer geplante Teilung.

Nach erfolgter Absteckung erhalten die an den Rohbauarbeiten beteiligten, also Sie, der Architekt, der Bauträger oder die Baufirma einen Absteckungsriss.

In diesem sind die Gebäude, ggf. mit Achsen eingetragen und mit Maßen beschriftet. Alle örtlich eingebrachten Markierungen sind zu erkennen. Bei Sicherungen ist i.d.R. der Abstand zum Achsschnittpunkt beschriftet.

Wir übersenden diesen Absteckungsriss mit der Bitte, die eingerechneten Grenzabstände und Gebäudemaße noch einmal mit Ihren aktuellen Bauzeichnungen zu vergleichen. In der Hektik des Baugeschehens werden oft in letzter Minute z.B. Dämmstärken geändert ohne die bei HPM liegenden Pläne zu aktualisieren, wodurch sich das Gebäude zur Grenze verschieben würde.

Letzte Kontrolle und Dokumentation der Absteckung durch Übersendung des Absteckungsrisses

Baubegleitende Absteckungsarbeiten

Für die weiteren Bautätigkeiten kann es erforderlich sein, dass weitere Achsen oder Bauteile von uns abgesteckt werden sollen. Diese Arbeiten erfolgen dann i.d.R. im Auftrag der ausführenden Baufirmen und dienen der Qualitätssteigerung Ihres Bauwerkes.

Je komplexer das Bauwerk und je höher die Anforderungen an die einzuhaltenden Maßtoleranzen, desto häufiger sind wir auf der Baustelle anzutreffen.

Hierbei sind z.B. für Rohbauarbeiten

  • Wände exakt übereinander zu positionieren (Fahrstuhlschacht)
  • Stützen mit Achskreuzen einzurichten
  • Einbauteile auf korrekte Lage zu positionieren
  • Höhenpunkte in jede Etage zu legen und zu vermarken

aber auch für den Innenausbau

  • Fliesenrichtungen durch Achskreuze festzulegen
  • Sprinklerpositionen zu markieren
  • Deckenlöcher für Einbaustrahler im vorgegebenen Raster anzuordnen
  • Bohrungen für Anschlüsse auf beiden Wand- oder Deckenseiten anzuzeigen

Für alle diese beispielhaft genannten Arbeiten werden zuvor im Büro exakte Koordinaten aller abzusteckenden Punkte aus den Vorgaben der Planer berechnet. Es folgt eine hausinterne Kontrolle um Fehler zu vermeiden und die Übergabe der Koordinaten an den Außendiensttrupp. Dieser positioniert sich über Festpunkte und kann ohne Zeitverzögerung für Berechnungen mit der Absteckung beginnen.

Nach Abschluss der örtlichen Arbeiten erhalten Sie einen Absteckungsriss, aus dem Sie die von uns durchgeführten Arbeiten erkennen und die Einhaltung Ihrer Vorgaben prüfen können.

Detail-Absteckung und Höhenangaben baubegleitend in alle Etagen

Absteckung geht auch mit BIM-Daten

HPM erhält das BIM Modell des Planers als IFC Modell und übernimmt daraus die abzusteckenden Achsen bzw. Eckpunkte des Bauwerkes. Je Etage können dann alle geforderten Punkte in die Örtlichkeit übertragen werden.